Geldanlage: Die teuren Folgen des „Ich müsste mal – Problems“

Vor einiger Zeit sprach ich in geselliger Runde darüber, wie viele Dinge wir innerhalb weniger Jahre ansammeln, aufheben, vergessen und eigentlich wegwerfen müssten. Das Ergebnis der Diskussion war eindeutig und jeder stimmte zu: Wir müssten viel regelmäßiger aufräumen und ausmisten! Kommt Ihnen diese Diskussion bekannt vor? Bestimmt, denn es ist zwar rational ganz nachvollziehbar, dass es Sinn macht regelmäßig aufzuräumen. Faktisch drücken wir uns aber davor und verschieben solche Themen nach hinten. Das „Ich müsste mal-Problem“ ist weit verbreitet. Umgangssprachlich bezeichnen wir es als „Aufschieberitis“. In der Fachsprache nennt man dieses Vorgehen Prokrastination.

 

Mein Ziel ist es hier nicht, die 300. Abhandlung über die besten Tipps zum Überwinden der Prokrastination zu schreiben. Davon gibt es im Internet jede Menge gute Beiträge. Mein Ziel ist es hingegen, über die Folgen der Aufschieberitis für den eigenen Vermögensaufbau zu schreiben.

 

Dazu möchte ich folgendes Beispiel darstellen: Ausgegangen wird von einem Startkapital von 5000 €, einer Einzahlung von monatlich 60 € und einer Anlage über zehn Jahre hinweg. Insgesamt werden in dieser Zeit 12.200 € eingezahlt. Als durchschnittliche Inflationsrate wird 2 % pro Jahr festgelegt.

 

Nun schauen wir uns zwei unterschiedliche Fälle an:

 

Im ersten Fall wird durch eine optimierte und gestreute Geldanlage eine Rendite von jährlich 5 % erzielt. Nach Abzug von Steuern und Inflation entsteht innerhalb von zehn Jahren ein Kapital mit einer heutigen Kaufkraft von 14.308 €.

Das entspricht einem Gewinn von 17%.

 

Im zweiten Fall sagt sich der Anleger von Jahr zu Jahr: „Ich müsste mal über eine für mich passende Geldanlage nachdenken und entsprechend agieren.“ Im Endeffekt wird das Geld nicht angelegt und wird durch die Inflation von Jahr zu Jahr weniger Wert. Nach den zehn Jahren stehen weiterhin 12.200 € auf dem Kontoauszug. Aufgrund der Inflation von jährlich 2 % hat dieser Geldbetrag aus heutiger Sicht nur noch eine Kaufkraft von 10.008 €. Somit sind fast 2200 € verloren.

Dies entspricht einem realen Wertverlust von 18 %!

 

Was können wir aus diesem Beispiel herauslesen?

 

1.    Es ist zu jedem Zeitpunkt im Leben sinnvoll, sich über Geldanlagen und den eigenen Wohlstand Gedanken zu machen.

2.    Dazu müssen wir uns Wissen aneignen.

3.    Den Gedanken müssen im zweiten Schritt Taten folgen.

 

Natürlich kann argumentiert werden, dass eine jährliche Rendite von 5 % in der heutigen Zeit niedrigster Zinsen unrealistisch ist. An dieser Stelle sind wir wieder bei dem Punkt 2: Mit dem richtigen Finanzwissen sind auch in der heutigen Zeit solche Renditen ohne zu große Risiken darstellbar.

 

 

Fazit: Wissen plus Tun = Finanzieller Erfolg! Tun ist wie Wollen nur krasser! Ich tue es – JETZT!